Samstag, 19.05.2001

Die Route haben wir schon am Vorabend mit dem Route Planner auf dem Psion berechnet: über den Felbertauerntunnel und den Plöckenpass sei es am schnellsten, behauptete das Programm. Gut, dann sparen wir uns die Tauernmaut und das österreichische Pickerl, und rasen können wir mit dem Renault Clio eh nicht. Nach neuesten Nachrichten vom Schiff, ist die Reparatur doch noch nicht so weit wie geplant, also können wir uns Zeit lassen. Um halb acht fahren wir los, nach Süden, bei Bad Aibling auf die Autobahn, durch das Inntal und hinter Kufstein wieder herunter. Am Wilden Kaiser vorbei nach Osten geht die Fahrt gemütlich Richtung St. Johann in Tirol, kurz zuvor zweigen wir nach Süden ab, über Kitzbühel und den Pass Thurn (1273 m), und dann steigt nach dem Salzachtal die Straße schon zum Felbertauerntunnel an. Hier merkt man schon, wie sich das Auto schwer tut, die 60 PS fordern fast immer Vollgas, um mit dem Verkehr mitzuhalten – aber auch nur in solchen Situationen. Wir sind mit diesem Auto noch nie annähernd so weit gefahren, reisetauglich ist es aber in jedem Fall. Auf der anderen Seite des Tunnels ist die Mautstelle (140 öS), und dort machen wir eine erste Pause. Dann rollen wir weiter, bergab Richtung Lienz, und dann durch das Drautal, wo die Straße ziemlich breit und gerade ist. Irgendwo ist ein Segelflugplatz, und das bringt ein Gespräch über diese Sportart auf: wär schon faszinierend, oder auch Drachen- oder Gleitschirmfliegen. Oder Ultraleichtflugzeuge – sind erschwinglich, oft auch zerlegbar und dann so klein und leicht, dass man sie im Auto transportieren kann. Bei Oberdrauburg überqueren wir den Fluss, und dann steigt auch schon die Straße in Serpentinen zum Gailberg an. Dann geht es wieder herunter, nach Kötschach-Mauthen, und dahinter dann zum Plöckenpass, auf einem langgezogenen Anstieg. Die Straße ca. ab Lienz kenne ich schon, von einer Radtour; die Baustellen auf dem Anstieg kommen mir schon bekannt vor (auch Basti, der vor zwei Jahren hier unterwegs war, weil wegen des Feuers im Tauerntunnel dieser gesperrt war), aber schön ist dieser Abschnitt trotzdem, ziemlich grün und schattig, mit schönen Ausblicken. Das letzte Stück quält sich das Auto durch Lawinengalerien und einen Tunnel auf die Passhöhe, wo wir die nächste Pause machen. Hier an der italienischen Grenze gibt es auf dem Berg eine Menge Bunker, Gänge und Stacheldraht, war wohl im letzten Weltkrieg ordentlich befestigt. Wir kraxeln ein bisschen darauf herum, machen Fotos, und fahren dann die vielen Serpentinen nach Italien hinunter. Dann geht es noch endlos leicht bergab, bis wir endlich Tolmezzo erreichen. Diese Stadt umfährt man lieber (ich erinnere mich daran, wie wir mit dem Rad in der Stadt nach dem richtigen Weg gesucht haben), wir fahren auf einer Schnellstraße nach Süden. Irgendwie sind wir damals an einem einzeln stehenden Berg, der südlich der Stadt war, westlich vorbei gefahren, und diesen Weg versuche ich wieder zu finden. Die Straße verläuft zuerst parallel zur Autobahn, dann unterquert sie sie und nach einem Tunnel neben einem See (Lago di Cavazza) kommen wir zum Örtchen Interneppo. Und hier müssen wir anhalten, weil ein absolut genialer Blick uns fasziniert: unterhalb der Straße liegt dieser See mit intensiv türkisem Wasser, auf der anderen Seite überquert die Autobahn auf Stelzen den See, daneben ist ein Berg mit einem Kirchlein auf dessen Spitze, und im Hintergrund sind die oben schneebedeckten Alpen. Cool! Wir trailen noch bis zum See hinunter, durch einen schattigen Wald neben einem Bachbett (leider ohne Wasser; ansonsten scheint vom Ort her ein Wasserfall hier Richtung See zu stürzen), und genießen den Blick.
Bei der Weiterfahrt überqueren wir das extrem breite Flussbett des Tagliamento, und fahren dann über Osoppo nach Süden. Ab hier ist das Land absolut flach, und wir kommen gut voran. Bei Turrida zweigen wir ab, weil wir in das Örtchen San Lorenzo wollen, denn es liegt exakt auf dem Schnittpunkt des 46. Breitengrads mit dem 13. Längengrad – und wir wollen den exakten Punkt finden und für das Confluence-Projekt (http://www.confluence.org) dokumentieren. Wir finden den Punkt bei der Ecke eines Hauses am Ostrand des Ortes, machen ein paar Fotos (Näheres hier), und setzen unsere Reise fort. Über eine schnurgerade Straße, nur unterbrochen durch gelegentliche Kreuzungen, aber keine Orte, fahren wir bis zur Autobahn, und dann weiter über Triest und Koper nach Izola.
Als wir am Schiff ankommen, wird dort noch gearbeitet, wir machen erst einmal einen Spaziergang in den Ort (ganz nett, Hafen mit vielen kleinen Booten, enge Gassen, Kirche mit klassischem weißen eckigen Kirchturm) Weil wir slowenisches Geld brauchen, wäre ein Geldautomat nicht schlecht (Wechselstube: keine ist geöffnet); aber die Automaten bei allen Banken (ca. 4 oder 5 Stück) nehmen nur Kreditkarten, aber keine EC-Karten. Dann können wir es gleich sein lassen, wegen der Gebühren, die dabei anfallen.
Zurück am Schiff räumen wir unser Zeug ein, und marschieren dann noch einmal zur Hafenmole, wo wir den Sonnenuntergang genießen, bevor wir zurück am Schiff Abendessen machen.

Sonntag, 20.05.2001

Das Deck ist zwar schon seit gestern abend komplett verfugt, aber es braucht 24 Stunden zum Trocknen. Wir können also nicht rausfahren, sondern müssen uns ein Alternativprogramm überlegen. Basti wechselt Geld, ich bastle an meinem Microscooter (den ich mit einem Tacho ausgerüstet habe – zwar ist die Halterung gekauft, aber so bescheuert, dass sie beim Zusammenschieben der Lenkstange sich immer verklemmt).
Gegen 13 Uhr setzen wir uns dann ins Auto und fahren ins benachbarte Piran. Obwohl der Ort nur zwei Buchten weiter ist, führt die Straße mehrfach den Berg hinauf und wieder herunter, durch einen tiefen Einschnitt durch den Fels und herunter nach Portorož, bevor man Piran erreicht – die spinnen doch. Vor Piran befindet sich eine Schranke, und ein Mensch in Uniform sagt uns, der Ort sei voll, wir sollen davor parken. Kein Problem; gegenüber befindet sich eine Einfahrt und kurz dahinter ein Parkplatz mit einer weiteren Schranke, aber unser kleines Auto bugsieren wir in eine kleine Parklücke auf der Zufahrtsstraße, so muss es sein. Dann pilgern wir Richtung Innenstadt, am Hafen vorbei. Schnell noch ein Foto vom klassisch weißen, eckigen Kirchturm mit Pyramidenspitze (wie auf jedem Kirchturm-Foto in jeder Stadt lässt sich eine Stromleitung im Bild nicht vermeiden), und dann geht es über einen Platz mit der Statue eines Geigers in der Mitte (übrigens mit sensationell glatten Steinplatten gepflastert – Scooter's Paradise) und durch enge Gassen nach oben. Wir lassen die Kirche links liegen, und gehen zur Stadtmauer. Ein Riesending, auf dem Berg oben, mit vielen Türmen. Über Treppen kann man hochsteigen, und hat eine schöne Aussicht auf die Halbinsel, auf der die Stadt liegt – rote Dächer, enge Gassen, die über allem thronende Kirche und der Hafen. Wir schauen noch einmal bei der Kirche vorbei (ganz nett; wird gerade innen renoviert – außen ist sie bereits fertig und erstrahlt weiß), und laufen dann außen um den Ort zurück zum Parkplatz. Es ist heiß! Und wir haben Durst! Mal sehen, wo man was zu trinken kaufen kann, ein Sixpack Wasser oder so... Unterwegs halten wir zuerst auf einer Anhöhe oberhalb von Izola, um auch mal ein schönes Übersichtsfoto von dieser Stadt zu kriegen, und dann an einer Tankstelle, wo das Mineralwasser gebunkert wird.
Zurück am Schiff muss das neue Segel installiert werden. Gar nicht so einfach: das alte Segel muss herausgezogen werden, wobei der oberste Mastrutscher klemmt (wir müssen die Schraube, die im Weg ist, nach langem Herumschrauben schließlich absägen), auf den Steg gewuchtet werden, dann das neue Segel eingezogen werden, dann sind die Reffleinen an der Reihe, die Segellatten... alles braucht seine Zeit. Schließlich bringt Basti das alte Segel zu dem Mann, der die Reparatur durchgeführt hat, wo es gelagert wird, und erledigt bei ihm noch den Papierkram.
Dann gehen wir essen, in ein Fischrestaurant am Hafen, und bestellen uns eine große Fischplatte. Wirklich lecker, vor allem der Drachenkopf; bei den anderen kleineren Fischen kämpfen wir teilweise hart mit den vielen Gräten.

Montag, 21.05.2001

Heute geht es endlich los. Leider bei bedecktem Himmel – was zwar an sich nicht stört, aber als wir uns Piran nähern, beginnt es zu tröpfeln, zuerst nur ein Nieseln, das sich dann in einen Dauerregen steigert. Basti übernimmt auf dem letzten Stück mit Ölzeug und Südwester die unangenehme Aufgabe des Steuerns. In Piran legen wir am Zollpier an, Basti erledigt die Formalitäten zum Ausklarieren, und dann bleiben wir noch eine gute halbe Stunde liegen, machen uns einen Cappuchino und warten auf besseres Wetter. Zum Glück haben wir gestern schon diese Stadt angeschaut, heute hätte es keinen Spaß gemacht. Während wir so herumsitzen, kommt ein Katamaran in den Hafen, die Tartaruga. Wohlbekannt aus dem WWW, denn dieses Schiff taucht in vielen Foren usw. auf.

Dann geht es weiter nach Umag, wo wir über Nacht bleiben wollen – bei besserem Wetter wären wir weitergefahren, nach Novigrad, Poreè oder Vrsar. Am Zollpier klarieren wir ein – das bedeutet: Stempel in die Pässe, drei Crewlisten werden benötigt und abgestempelt, die Schiffsdaten und der Zielort werden festgehalten – und bekommen einen Liegeplatz am äußeren Steg. Der Hafen ist riesig, bis zu den Toiletten ist es eine halbe Weltreise, und so bleiben wir den Rest des Tages auf dem Schiff (und schauen zu, wie ein Großsegler einläuft) - der Ort ist weit weg auf der anderen Seite, und bei dem Wetter macht das keinen Spaß.

Dienstag, 22.05.2001

Heute ist der Regen vorbei und der Himmel wieder blau. Bevor wir losfahren, bastle ich noch einmal an meinem Microscooter (der in dieser großen Marina wirklich nicht schlecht ist, wenn man's eilig hat). Aber wir halten uns nicht lange auf, und segeln los, die istrische Küste nach Süden. Bei Sonnenschein und leichtem Wind kommen wir ganz gut voran, die Orte Novigrad, Poreè und Vrsar ziehen nacheinander vorbei. Unterwegs sehen wir ein paar Delfine, und Michael erzählt seine Erlebnisse von zwei Urlauben auf dem Campingplatz von Vrsar, seine Ausflüge mit dem Schlauchboot mit Außenborder bis Rovinj und Novigrad. Und ich hole meinen Papp-Sextanten heraus, um ihn zu justieren. (Die Skala muss so eingestellt werden, dass sie, wenn ein dem Fernrohr (das bei diesem Sextant lediglich ein Guckloch ist) gegenüberliegender waagerechter Strich auf dem festen Spiegel, der Horizont und der mit entsprechend eingestellter Alhidade (Schwenkarm) gespiegelte Horizont auf gleicher Höhe sind, exakt 0° anzeigt. Dazu muss man die Apparatur entsprechend einstellen und dann den Pfeil an der richtigen Stelle ankleben.) Kurzer Test: wir befinden uns auf etwa 45° nördlicher Breite, es ist Mittag (13 Uhr, zur Sommerzeit steht die Sonne dann am höchsten), und heute ist etwa 2/3 der Zeitspanne zwischen Frühlingsbeginn (21. März, wenn die Sonne über dem Äquator = 0° im Zenit steht) und Sommerbeginn (21. Juni, wenn die Sonne über dem nördlichen Wendekreis = 23,5° im Zenit steht). Das bedeutet, die Sonne steht auf sin(2/3*90°)*23,5°=20,4° im Zenit, und von uns aus in einem Winkel von 90°-45°+20,4°, also gut 65°. Sonnenfilter in den Sextant gesteckt, in die Sonne gehalten, eingestellt, Winkel abgelesen: etwas über 65°. Wow!
Nicht viel später nähern wir uns Rovinj, unserem heutigen Ziel. Diese Stadt sieht einfach fantastisch aus, wegen ihrer Lage auf einer Halbinsel. Außen herum das blaue Meer mit ein paar tiefgrünen bewaldeten Inselchen, dann die Altstadt, aus lauter kleinen Häuschen mit roten Dächern, nur durch enge Gassen getrennt und mit einem Wald von krumm und schief stehenden Antennen auf den Dächern, und über allem thront die weiße Kirche. Schon bei der Einfahrt in den Hafen schießen wir einige Fotos. Nach dem Anlegen brechen wir gleich auf zu einer Exkursion in die Stadt. Schwer zu beschreiben, wie genial das glattpolierte Pflaster in den engen Gassen im warmen Licht der Abendsonne aussieht, wie schön der Blick von der Kirche oben ist, wie faszinierend manche Gassen mit Torbögen, verschachtelten Häusern, versteckten Eingängen und kunstvoll gespannten Wäscheleinen aussehen. Das Microdrive mit 340 MB, das in der Digitalkamera steckt, ist jetzt voll – auf dem Schiff steht ein Download auf den PC an. Unten in der Stadt kaufen wir noch ein paar Sachen zum Abendessen, in einer Metzgerei ein paar Cevapcici, ein Brot, und am Markt Tomaten und eine Gurke für einen Salat.
Dann laufen wir zurück zum Schiff. Ich kümmere mich um den Bilder-Download, Basti konstruiert eine Leine und einen Block an den Großbaum, so dass diese als Bullenstander oder auch, zusammen mit dem Baum, als Kran verwendet werden kann; dann gibt es Abendessen (lecker!!).
Nach dem Essen entdecken wir draußen im Wasser, dass es rund um das Schiff viele Leuchtbakterien im Wasser gibt – Wahnsinn, so intensiv habe ich es noch nie gesehen. Zusammen mit Basti versuche ich, Fotos zu machen – ein fast hoffnungloses Unterfangen, so lichtschwach und kurz ist es, aber auf ein paar Bildern kann man zumindest etwas erkennen. Dann laufen wir noch zum Wellenbrecher, in der Hoffnung, ein paar Nachtaufnahmen von der Altstadt zu bekommen; von dort sieht man zwar nicht viel, dafür experimentiere ich mit Blitz und dem manuellen Weißabgleich der Kamera herum: wenn ich auf das orangerote Licht der Stadt abgleiche, sieht alles, was ich mit Blitz fotografiere, blaustichig aus, und die Felsblöcke der Mole wie eine Mondlandschaft. Michael und ich entscheiden uns dann noch für einen Nacht-Trail in die Stadt. Hier ist echt der Hund begraben: absolut nichts los. Kaum ein Mensch ist zu sehen, kein Auto, die Stille wird nur durch ein paar Katzen gestört, die sich anfauchen. In der Altstadt genauso: wenn in einem Eiscafé noch etwas los ist, dann wird gerade aufgeräumt; in den Gassen hört man Geräusche aus den umliegenden Wohnungen (die Bebauung ist sehr dicht), und im fahlen gelben Licht der Straßenlampen gehen wir den Berg hoch. Und als wir um eine Ecke biegen – zack! – steht vor uns die Kirche, strahlend weiß und hell von starken Scheinwerfern beleuchtet. Beeindruckend.

Mittwoch, 23.05.2001

Bereits kurz nachdem wir den Hafen verlassen, können wir segeln. Unser heutiges Ziel sind die Brijuni-Inseln, die als Nationalpark sicher sehr reizvoll sind, und seit diesem Jahr erstmals erschwinglich – früher waren die Liegegebühren höher, außerdem musste die Crew in einem Hotel statt auf dem Schiff übernachten. Der Wind ist unterschiedlich; erst wird er schwächer, so dass wir motoren müssen, dann nimmt er wieder zu, und er kommt ausgerechnet so, dass wir auf dem Weg zum Hafen von Veli Brijun hoch am Wind fahren müssen. Die Böen werden immer heftiger, ca. 30 Knoten, so dass sich Basti entscheidet, außen um die Inseln herum zu fahren. Ob Veli Brijun ein geeignetes Ziel ist, wird dann fraglich, weil der Ostwind problematisch in dem nach Osten offenen Hafen werden könnte; der Karte nach liegen die Schiffe dort an Bojen hinter einem Wellenbrecher, aber wie das in Realität ist, wollen wir uns erst einmal anschauen. Wenn es nichts taugt, würden wir gleich weiter fahren, um die Premantura-Halbinsel herum, weil wir die Gegend um Pula und Veruda schon gut kennen. Aber auf Höhe der der Südspitze von Veli Brijun fliegt mit einem Knall der Schäkel der Fockschot davon, wir rollen die frei flatternde Fock ein und dieseln vorsichtshalber direkt in die Marina Veruda. Das war auch gut, denn dort sehen wir, dass auch der Block unten an der Schiene der Selbstwendefock ziemlich verbogen war, den hätte es als nächstes zerlegt. Pech gehabt, da kann man nichts machen; Veli Brijun wäre zwar schön gewesen, aber bei dem Wind (zuletzt bis 35 Knoten) nicht problemlos, so müssen wir eben hier bleiben. In der Veruda ist es zumindest fast windstill, und wir faulenzen. Abends gibt es Reis mit Erbsen.

Donnerstag, 24.05.2001

Das Wetter sieht gut aus, zumindest im Hafen. Aber wie es draußen ist, kann man nicht beurteilen, weil die Veruda eine recht enge und tiefe Bucht ist. Deshalb beschließen wir, erst einmal raus zu fahren, und dann zu entscheiden, wo es hin gehen soll – entweder um die Premantura-Halbinsel herum nach Norden in die Bucht Zaljev Raša, oder Richtung Lošinj. Als wir draußen sind, sehen wir eine Gruppe von Delfinen. Wir schaffen es nicht, ihnen zu folgen oder sie zu fotografieren – aber nachdem es schon das zweite Mal innerhalb weniger Tage ist, dass wir Delfine sehen, ist die Behauptung mancher Leute, es gäbe in der ganzen Adria nur noch 30 Delfine, wohl absoluter Unsinn. Ansonsten dürfte es z.B. nur knapp 30 Katamarane in der Adria geben.
Es herrscht leichte Bora, also wäre der Weg nach Norden ein einziges Aufkreuzen, und wir fahren nach Südosten. Bei nur wenig bewegtem Meer können wir fast die ganze Strecke über den Kvarner segeln, erst hinter Galiola schläft der Wind soweit ein, dass wir den Motor brauchen. Im Unijinski Kanal ist das Wasser dann fast glatt. Zur Linken sehen wir den Berg Televrina auf Lošinj – da wollten wir ja auch mal rauf. Aber der einzige sinnvolle Ausgangspunkt ist Nerezine auf der anderen Seite, hinter dem Kanal von Osor, also nichts für diesen Urlaub. Wir machen den Anker klar, und fahren in die Ankerbucht Maraèol auf Unije.
Unije ist eine ziemlich naturbelassene Insel, es gibt nur auf der Südwestseite ein kleines Dorf; ansonsten nur flache grüne Hügel. Nachdem wir geankert haben, werde ich mit Taucherausrüstung losgeschickt, den Anker zu überprüfen. Es dauert zwar eine Weile, bis ich die Ankerkette auf dem Grund (8 m tief, sandig und mit Seegurken) ausmachen kann, aber mit dem Anker ist dann alles in Ordnung; lediglich eine andere Kette liegt nur wenige Meter daneben, da haben wir beim Einfahren des Ankers wirklich Glück gehabt. Dann interessiert mich, was auf der Insel los ist. Schwimmen oder Schlauchboot, das ist hier die Frage, aber weil ich ordentliche Schuhe haben will, fällt die Entscheidung auf den Gummiadler. Ich rudere hinüber, ziehe das Boot neben einem Kai auf den Strand, und laufe los. Nach Westen führt ein Feldweg an der Bucht entlang, der sich am Ende verzweigt. Ich folge erst einmal dem nördlichen Ast, der über einen Damm über das Ende der Bucht führt, und dann den Hügel hinauf führt. Man hat von dort aus ein paarmal einen schönen Blick auf die Bucht, und später auch auf die Nachbarbucht, aber mir ist ein Rätsel, wo dieser Weg hin führt. Egal, zumindest ist es schön hier, es riecht nach Gewürzen, ab und zu sind links und rechts ein paar Kästen zu sehen – offenbar Bienenstöcke. Irgendwo gabelt er sich wieder, und ich nehme den westlichen Teil, der zwischen Steinmauern entlangführt. Aus dem Feldweg ist inzwischen ein Trampelpfad geworden, dann führt er über ein paar Mauern, durch Gestrüpp, und schließlich nur noch durch das Unterholz. Mir fällt auf, dass der Weg offenbar durch rote Striche an Steinen und Ästen markiert ist, also ist es anscheinend ein richtiger Weg, obwohl er manchmal gar nicht als solcher zu erkennen ist, und ich mich frage, wo er hinführt. Schließlich lande ich an der Westseite der Insel am Meer, etwas südlich der Insel Samunæel. Vielleicht kommt man von hier aus in den Ort: Weg ist zwar keiner vorhanden, aber ich versuche, an der Küste entlang zu laufen, bis mich Klippen zum Umkehren zwingen. Also wieder alles zurück, bis zu unserer Ankerbucht; dort probiere ich den südlichen Ast des Weges, der durch gelbe Markierungen gekennzeichnet ist. Wenn nicht der andere Weg, dann wird doch zumindest dieser nach Unije führen. Er ist mit hohem Gras bewachsen und führt durch das Gebüsch einen Hügel hinauf. Unterwegs raschelt es immer wieder links und rechts neben dem Weg, und einmal flüchtet direkt vor mir eine große schwarze Schlange. Oben endet der Weg, auf einer mit Gras und vereinzelten Büschen bewachsenen Kuppe, wo sich auch einige unterirdische Gänge und Bunker befinden. Sieht sehr militärisch aus; aber auch von hier aus gibt es weder einen Weg in den Ort, noch ist der Ort irgendwo zu sehen. Ich kehre um, und laufe zurück zum Schiff. Nein, so verlassen habe ich mir die Insel nicht vorgestellt. Anscheinend hätte ich den Weg, der an der Bucht entlang geführt, in die andere Richtung gehen müssen, schräg den Berg nach oben; aber mir reicht es. ich bin jetzt zwei Stunden lang durch Gras und Gebüsch gelaufen, die Haut an den Beinen juckt, ich will zurück aufs Schiff. Dort, am Kai, wo mein Schlauchboot liegt, hat inzwischen ein Katamaran festgemacht. Der traut sich was, schließlich wird das Wasser zum Ufer hin schnell flach. Soll ich mit dem Boot unter ihm durchfahren? Nein, das könnte jemand missverstehen... stattdessen rudere ich zurück zu unserem Schiff, und mache noch ein paar Fotos von ihm in der Abendsonne.
Auf dem Schiff laufen schon die Vorbereitungen für das Abendessen, ich falte nur noch schnell das Schlauchboot zusammen, und dann können wir essen (wir haben diesmal den Tisch im Cockpit aufgebaut). Danach sitzen wir noch eine Weile draußen im Cockpit, und beobachten ein österreichisches Schiff, das erst jetzt zur Dunkelheit hereingekommen ist und versucht, zu ankern. Es fährt mitten zwischen die anderen Schiffe herein (viel zu enger Abstand), lässt den Anker fallen, und fährt volle Kraft rückwärts. Wir fürchten schon, dass er unseren Anker herauszieht, aber anscheinend beherrscht er das Ankern nicht so ganz: mit offenbar viel zu wenig Kette und hoher Geschwindigkeit pflügt er einige Male erfolglos über den Grund, bis er sich einen anderen Platz sucht. Man muss sich immer wieder wundern. Aber schön ist es hier – und damit das auch die Leute zu Hause erfahren, müssen wir ihnen eine eMail schreiben. Michael hat nämlich inzwischen herausgefunden, wie man sich über den internationalen Zugang von T-Online über Mobiltelefon einwählen kann (zu einem kroatischen Einwahlknoten), und das ist ganz attraktiv; weil es keine Verbindung ins Ausland ist, kostet es nur ca. 60 Pf pro Minute, im Gegensatz zu ca. 1,60 DM, die ein Telefongespräch bereits in der Nebenzeit kostet.

Freitag, 25.05.2001

Weil wir wieder zurück über den Kvarner müssen, machen wir uns schon um 9 Uhr auf den Weg – leider praktisch ohne Wind. Zwei Stunden lang dieseln wir dahin, versuchen zweimal, zu segeln, aber mit zwei Knoten kommt man einfach nicht voran – das GPS meldet eine ETE (estimated time en route) von über 8 Stunden bis zum Leuchtturm Porer, denn wir sind erst beim Leuchtturm Galijola. So in der Art geht es dann bis in die Veruda, wo wir gegen 14 Uhr ankommen (unterwegs sehen wir noch einmal Delfine – sollte es tatsächlich nur 30 Stück in der Adria geben, dann müssten sie alle bei den Yachten rund um Pula versammelt sein).
Viel passiert an diesem Tag nicht; Basti spritzt das Schiff ab, danach geht nochmal ein kurzer Regenschauer drüber, und abends kochen wir uns Spaghetti.

Samstag, 26.05.2001

Weil unser Auto in Izola steht, wir aber das Schiff in Pula lassen, war der ursprüngliche Plan, bei der Rückfahrt mit dem Bus nach Izola zu fahren und dann mit dem Auto weiter. Aber weil wir es nicht geschafft haben, in die Bucht Zaliv Raša zu fahren und dort einen weiteren Confluence-Punkt zu besuchen (45°N14°E), disponieren wir um: ich hole das Auto aus Izola.
Morgens fahre ich mit dem Microscooter nach Pula, um den Bus zu erwischen, der um 8:15 nach Koper fährt. Nach einer knappen halben Stunde bin ich in der Stadt, und habe dann auch bald den Innenstadt-Busbahnhof gefunden. Der Bus steht schon bereit, ich brauche nur noch eine Fahrkarte. Der Busfahrer versucht, mir zu signalisieren, dass ich sie am Schalter im Wartesaal kaufen kann. Da ist aber niemand, und so steige ich schließlich in den Bus, und kann auch beim Fahrer eine kaufen.
Dann fährt der Bus los. Keine Ahnung, was für eine Route er nimmt – aber sie ist wohl lang, und benutzt viele Nebenstraßen. Unter anderem fahren wir ein Stück den Limski Kanal herunter und wieder hinauf, halten oft, in kleinen Orten an normalen Bushaltestellen, in Städten an den Busbahnhöfen; das sind meist recht häßliche Bauten irgendwo außerhalb, und der Ortsname ist nirgendwo angeschrieben. Wenn man sich nicht auskennt oder nicht aufpasst, weiß man nicht, wo man sich befindet. Aber schnell kommt man nicht vorwärts, für die knapp 100 km lange Strecke braucht der Bus etwa dreieinhalb Stunden. Schließlich erreichen wir Portorož, ein Nachbarort von Izola. Ich mache mich schon für den Ausstieg bereit – aber der Busfahrer fährt an Izola auf der Schnellstraße einfach vorbei. Mist – zumindest rudimentäre Kroatisch-Kenntnisse sollte man vielleicht haben. Ich steige dann am Ortseingang von Koper aus, klappe meinen Microscooter aus, und rollere nach Izola, wo ich nach einer Viertelstunde ankomme. Jetzt ist es kurz nach zwölf, ich sitze endlich im Auto, und es kann losgehen. An der nächsten Tankstelle mache ich noch den Tank voll, und bin dann schon am slowenischen Grenzübergang. Aber dort gibt es Probleme: der Beamte möchte zuerst die Vollmacht, dass ich das Auto benutzen darf, sehen, und winkt mich dann zur Seite. Dort testet er den Autoschlüssel (ob er ins Schloss passt, und die Zentralverriegelung), lässt sich Führerschein und Fahrzeugschein zeigen, schaut sich Innenraum und Kofferraum intensiv an, und will dann unter die Motorhaube sehen und sucht die Seriennummer des Autos. Keine Ahnung, wo die steht, aber er findet sie dann alleine. Wohin ich unterwegs bin, was ich in Pula will, wo mein ganzes Gepäck ist, mit was für einem Schiff wir unterwegs sind u.v.m will er wissen. Schließlich nimmt er den KFZ-Schein mit; als er wiederkommt, sagt er, dass ich weiterfahren darf. Ich kann mir zuerst keinen Reim darauf machen, was der Typ eigentlich will; aber anscheinend vermutet er, das Auto könnte gestohlen sein – und hat deshalb den Schlüssel getestet, den Fahrzeugschein kontrolliert, und am Schluss wahrscheinlich die Seriennummer in einer Datenbank gesucht. Ist ja auch nicht alltäglich, dass ein junger Mann, der angibt, ein Student zu sein, mit einem ziemlich neuen Auto ohne Gepäck und alleine unterwegs ist, und wilde Stories von Segeln auf einem 38-Fuß-Schiff erzählt.
Aber die Weiterfahrt ist zum Glück problemlos, aber ich komme insgesamt fast zwei Stunden später als erwartet am Schiff an. Basti und Michael bombardieren mich schon unterwegs mit SMS, wo ich denn bleibe, aber sie machen sich unbegründete Sorgen. Nach einem Zwischenstopp in Pula (gibt es dort irgendwo Fisch für das Abendessen?) komme ich um 15 Uhr dann endlich am Schiff an. Geschafft! Es ist ziemlich warm, und so ziehen wir dann gemeinsam los, in die Ferienhaussiedlung Verudela, wo wir uns in ein Café setzen und uns ein Eis genehmigen.
Abends steigern sich Michael und Basti bei der Zubereitung des Abendessens in einen scharf-Wahn: in die Nudeln kommen einige scharfe Pepperoni, eine nicht geringe Menge Tabasco und mehrere Knoblauchzehen. Und dann testen wir noch Mineralwasser mit Tabasco (ein echtes Killergetränk – man sieht fast nichts davon, aber muss dann doch heftig husten).

Sonntag, 27.05.2001

Viel gibt es am Schiff nicht mehr zu tun, denn das Segel kann oben bleiben, und wir brauchen auch keine Persenning aufziehen (was ein langwieriges Gezerre wäre). Wir packen lediglich unsere Sachen, frühstücken, räumen alles ins Auto, und sind dann schon bereit, das Schiff zu verlassen. Alle Seeventile werden geschlossen, Hauptschalter zu, Luken dicht usw., Steckschott rein, und pünktlich um 8 Uhr fahren wir los. Weil wir uns vorgenommen haben, drei Confluence-Punkte zu besuchen, fahren wir über die Landstraße Richtung Rijeka, an der der erste gar nicht weit hinter Pula liegt. Wir laufen einen guten Kilometer über Wiesen und durch lockeres und dichtes Gebüsch, und finden ihn schließlich auf dem Boden einer Doline (Beschreibung des Punktes). So ein Zufall! Weiter geht es auf der immer kurviger werdenden Straße; bei Plomin, wo sie die Küste erreicht, gibt es einen Aussichtspunkt, wo wir kurz anhalten; und weiter geht es auf der nun sehr kurvigen Küstenstraße (mit ca. 60 km/h kommt man vorwärts) bis nach Opatija, und dann der Eisenbahn entlang nach Norden zur slowenischen Grenze. Wir müssen einige Minuten warten, dann geht es auf einer eigentlich ganz ordentlichen Straße (da kann man an manchen Stellen tatsächlich die maximal erlaubten 90 km/h fahren!) weiter nach Postojna. Wir überqueren dort nur die Autobahn und fahren auf einer kleinen Landstraße weiter, die immer kurviger wird, in Richtung der Stadt Idrija. Die Landschaft hier in Slowenien ist grüner und weniger felsig als in Istrien (eigentlich wie in Oberbayern), die Hügel sind runder – aber nicht flacher. Einige Male geht es ein ganzes Stück bergab und dann wieder bergauf, und als wir uns Idrija nähern, schlängelt sich die Straße einige Kilometer lang immer tiefer in ein Tal, das immer enger wird – wie lange denn noch?, fragen wir uns – und sind dann endlich in Idrija, einer netten Stadt ganz tief in einem Tal und an den umliegenden Hängen. Die Landschaft ist hier schon fast alpin, so steil und hoch sind die Berge. Wir suchen nach einem Sträßchen, das nach Westen geht; schwierig, denn auf unseren Karten ist bei dieser Straße kein Ort verzeichnet, aber wir fahren in das Stadtzentrum und entdecken dort eine Abzweigung, die sich dann als richtig herausstellt (von dort aus zweigt eine weitere Straße nach Cekovnik ab, die auf unserer Karte verzeichnet ist). War die Straße nach Idrija schon nicht gerade groß (nicht viel über 50 km/h waren möglich), ist diese jetzt sehr winzig. So schmal, dass manchmal keine zwei Autos nebeneinander passen, führt sie zuerst steil zwischen den Häusern den Berg hoch, und dann in ein enges Seitental. Langsam tasten wir uns vorwärts, stellen unser Auto schließlich auf einem abzweigenden Waldweg bei einem Haus ab (es gibt hier nicht viele Orte, wo man ein Auto abstellen kann). Dieser Confluence-Punkt erweist sich als echte Kletterpartie, er ist vom Auto (auf 420 m Höhe) nur ca. 300 m entfernt, aber wir müssen uns erst einmal bis auf 626 m hocharbeiten (also fast 100% Steigung), durch Wald und Wiese, und später auf einem Felsrücken; den Punkt entdecken wir dann ein Stück weiter unten in einem trockenen Bachbett im Wald (Beschreibung des Punktes). Danach macht Basti uns unmissverständlich klar, dass er heute unter keinen Umständen einen weiteren Confluence-Punkt besuchen will.
Danach geht es zurück nach Idrija, nördlich aus der Stadt hinaus, und über eine Brücke. Und sofort steil den Berg hinauf, ein zierlicher Mittelstreifen zeigt die Fahrbahnmitte an, aber lässt auf beiden Seiten manchmal so wenig Platz, dass nicht einmal ein Auto darauf passt. Langsam arbeiten wir uns den Berg hinauf, im ersten und zweiten Gang, und auf der anderen Seite geht es hinunter nach Zirj. Was uns schon die ganze Zeit in Slowenien auffällt: dass es sehr viele Radfahrer gibt. Gerade in diesem sehr hügeligen Gelände! Aber selbst auf den steilsten Straßen trifft man Radler; Respekt! Radwege gibt es keine, aber das ist hier eigentlich auch kein Problem, weil der Verkehr gering ist. Ab Zirj kommen wir wieder etwas schneller voran, bis nach Kranj (eine größere Stadt. dort gibt es Radwege), und von da aus über eine Schnellstraße an den Alpen entlang Richtung Karawankentunnel. Es ist ein breites, flaches Tal, von dem aus sich unmittelbar ein steiler, felsiger, über 1000 m hohe Alpenkamm erhebt.
Vor dem Karawankentunnel erwartet uns eine ganze Kaskade von Grenz- und Zollstationen: der slowenische und der österreichische Grenzübergang und die Mautstelle. Und bei den österreichischen Grenzern bleiben wir hängen: sie sehen, dass wir keine Autobahnvignette haben, kassieren unsere Pässe, und schicken uns los, eine Vignette zu kaufen („Gibt's bei bei Kompas.“). Im Duty-Free-Shop „Kompas“ kriege ich natürlich nichts, sondern erst in der „Kompas“-Wechselstube auf slowenischer Seite, ein paar hundert Meter weiter zurück; und dort ist zuerst niemand. Dauert eine Weile, bis ich das Pickerl habe, außerdem muss ich wieder eine 10-Tage-Vignette (120 ÖS) nehmen, obwohl ich nur in wenigen Stunden durchfahren werde. Dass der Tunnel als Autobahn zählt, ist mir auch neu, denn er ist wie eine Bundesstraße: nur zwei Fahrspuren in einer gemeinsamen Röhre und Tempo 80. Vielleicht wären wir, je nach Verkehr und Lust, auch auf Bundesstraßen durch Österreich gefahren, so werden wir quasi auf die Autobahn festgelegt. Und das ist noch nicht alles: auf der Autobahn gibt einige Baustellen, und zwei Staus sind angesagt. Zum Glück erweist sich der Verkehrsfunk als zutreffend; bei der Ausfahrt Rennweg fahren wir hinaus, und über den Katschbergpass. Der bringt zwar das Auto an seine Grenzen (teilweise mit Mühe im ersten Gang auf gerader Strecke, und bergab reicht der erste Gang als Motorbremse bei weitem nicht), aber wir können die Blockabfertigung umgehen und sparen so etwas Zeit. Zwischen Katschberg- und Tauerntunnel steigt dann die Autobahn nochmals deutlich an – das sieht man nicht, aber das Auto tut sich schwer, über 80 km/h zu kommen –, wir fahren durch den Tauerntunnel, und rollen dann auf der anderen Seite Richtung Salzburg. Zwischen Werfen und Pass Lueg ist noch ein Stau, den wir dank Radio auf der Bundesstraße umfahren können, und schon sind wir bei Salzburg, und weiter in Deutschland. Es ist zwar viel Verkehr, aber der ist flüssig. Und es reicht sogar, einmal zu testen, wie schnell das Auto fahren kann: 166 km/h, natürlich bergab und mit einer Weile Vollgas. Kurz nach neun sind wir dann endlich zu Hause.