Wir stehen früh auf, damit wir möglichst früh in Grand Canyon Village sind, um ein Übernachtungspermit für den Grand Canyon zu bekommen. Es ist ein ganzes Stück hin, und so sind wir erst gegen 9 Uhr da. Als wir beim Backcountry Office ankommen, sehen wir schon ein Schild: keine Permits mehr für heute und morgen. Also können wir die Übernachtung unten vergessen. Zuerst machen wir eine Tour auf dem West Rim Drive. Die ersten paar Viewpoints laufen wir zu Fuß, ab Powell Memorial steigen wir in den kostenlosen Shuttle-Bus (erdgasbetrieben, mit einem Anhänger, der ungefedert ist und fürchterlich klappert) und fahren bis zur Endstation Hermit's Rest, weil es heiß ist und ich meinen Trinkbeutel bisher nicht auffüllen konnte, außerdem muss ich aufs Klo. Wir laufen zurück bis zum Pima Point; das nächste Teilstück bis The Abyss ist über drei Kilometer lang, da nehmen wir den Bus (diesmal ein uraltes Teil, das fürchterlich rußt, mit einem Busfahrer, der der reinste Entertainer ist), der nicht zurück fährt, sondern uns wieder nach Hermit's Rest bringt. Von dort aus können wir in einen anderen Bus umsteigen, der uns zurück nach Grand Canyon Village bringt. Wir fahren zum Campingplatz (Mather Campground), reservieren uns einen Platz für zwei Nächte, bauen das Zelt auf, fahren zum Einkaufen, und kommen noch rechtzeitig zum Bahnhof, wo gleich danach der Dampfzug nach Winslow abfährt (fährt einmal pro Tag; die Bahnstrecke wurde gebaut, um Touristen früher von Winslow an der Hauptstrecke zum Grand Canyon zu bringen). Sieht nobel aus, an jedem Wagen steht „Grand Canyon“. Nach einer Weile, nachdem der Zug weg ist, kommt ein anderer: der „American Orient Express“, vermutlich ein Luxuszug, der am Grand Canyon Zwischenstation macht. Wir fahren zurück zum Campingplatz und haben ca. zwei Stunden Zeit zum Aufräumen und Ausruhen, danach fahren wir wieder zum West Rim Drive, um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Wir wollen nach Mohave Point oder The Abyss, aber der Busfahrer macht eine Durchsage, dass verschiedene Leute verschiedene Beobachtungspunkte bei Sonnenuntergang empfehlen, wie zum Beispiel auch The Abyss (wo es eigentlich keinen schlechteren gäbe), er würde aber Hopi Point empfehlen - weil er einerseits am höchsten liegt, und andererseits die Busverbindung mit Abstand am besten sei. Also steigen fast alle bei Hopi Point aus. Und die Sicht ist echt nicht schlecht, wir genießen den Sonnenuntergang. Die Busse für die Rückfahrt stehen schon bereit (die Busfahrer wollten es sich wohl einfacher machen und deshalb möglichst viele Leute an einem Punkt konzentrieren, deshalb die Empfehlung Hopi Point - die ja nicht schlecht war). Zurück zum Campingplatz, Essen, schlafen, wir wollen morgen früh aufstehen, um in den Canyon runter und wieder rauf zu wandern, da wir kein Permit für die Übernachtung bekommen hatten.